Solana will das sogenannte Skalierungsproblem lösen und damit eines der wichtigsten Probleme der Blockchain-Technologie beseitigen. Denn generell betrachtet stossen in der Blockchainbranche immer mehr Projekte und an die Grenzen ihrer maximalen Transaktionsgeschwindigkeiten und Bestätigungszeiten. Aufgrund zu niedriger Skalierbarkeit steigen so die Transaktionsgebühren und die Transaktionsdauer nimmt zu.

In diesem Artikel erklären wir dir, was es mit dem Ethereum Konkurrenten Solana (SOL) auf sich hat, was sie von anderen Projekten der Branche unterscheidet und ob sie Ethereum vom Thron als grösste Smart-Contract-Plattform stossen kann.

Was ist Solana?

Solana ist ein öffentliches Blockchain-Netzwerk, welches sich vor allem auf einen schnellen und hohen Durchsatz an Transaktionen konzentriert und das Ziel hat, die beste Kryptowährung zu werden.

Die ideale Kryptowährung stellt das höchste Mass an Sicherheit, Dezentralisierung und Skalierbarkeit. Das sogenannte Trilemma beschreibt allerdings das Problem, dass eine Verbesserung von zwei der drei genannten Punkte zulasten des Dritten gehen.

So bietet Bitcoin eine relativ hohe Sicherheit und ist stark dezentralisiert aufgebaut. Jedoch kann die Bitcoin Blockchain verhältnismässig wenige Transaktionen pro Sekunde verarbeiten. Was diese wiederum langsam und teuer macht.
Solana plant ein mehrfach höheres Mass an Skalierbarkeit bereitzustellen, ohne dabei die Sicherheit, oder die Dezentralisierung zu beeinträchtigen.

Entstanden ist das Projekt 2017 auf der Grundlage von dem von Anatoly Yakovenko vorgelegten Whitepaper. Wie Ethereum stellt auch Solana eine Plattform für die der Erstellung von dApps und Smart Contracts zur Verfügung, die in direkter Konkurrenz zueinander stehen.

Zusätzlich zu dem von Ethereum und vielen anderen Altcoins genutzten Proof of Stake (POS) Konsensmechanismus nutzt Solana das Konzept des sogenannten Proof of History (POH). Dieses verarbeitet Transaktionen wesentlich schneller und kostengünstiger.

Die Technologie hinter Solana

Kernaufgabe eines jeden Konsensmechanismus ist es, die Transaktionshistorie in einem korrekten zeitlichen Ablauf aufzuzeichnen. Die Art und Weise, wie das bei den einzelnen Mechanismen jeweils gemacht wird, unterscheidet sich jedoch deutlich.

Solana stützt sich hierbei neben dem Proof of Stake (POS) auf das bereits erwähnte Proof of History (POH) Verfahren. Dabei wird jede Transaktion mit einem sogenannten Hash versehen. Dies ist eine Art Prüfsumme, die sich teilweise aus einer vorangegangenen Transaktion ergibt.

Im nächsten Schritt werden die Transaktionen an die Validatoren übermittelt, welche diese überprüfen und dann einem neuen Block der Solana Blockchain hinzufügen. Dies passiert auf der Solana Blockchain im Schnitt alle 400 Millisekunden.

Aufgrund der hohen Geschwindigkeit werden Zeitstempel verwendet. Diese lassen es zu, dass die Transaktionen parallel überprüft werden und nicht der zeitlichen Reihenfolge nach verarbeitet werden müssen.
Ein ausgewählter Validator übernimmt bei jeder Validierungsrunde die Aufgabe, die Transaktionen jetzt als letzten Schritt wieder zu sortieren. Diese Position wird auch Leader genannt. Dieser Leader wird nach jeweils vier erstellten Blöcken neu bestimmt und von den Netzwerkteilnehmern demokratisch gewählt.

Wer besonders viel Solana (SOL) besitzt und staked, hat gute Chancen in die Position des Leaders zu kommen und für seine Arbeit mit weiteren SOL Token belohnt zu werden. Sollte sich ein Leader nicht verantwortungsvoll um seine Aufgabe kümmern, kann er umgehend abgewählt werden.

Vorteile von Solana

Der Proof of History Konsensalgorithmus erlaubt die parallele Verarbeitung von Transaktionen, was die Transaktionsgeschwindigkeit erhöht und die Transaktionskosten senkt. Ausserdem bietet Solana eine gute, dezentral aufgebaute Struktur und ein hohes Mass an Sicherheit.

Ein weiterer Vorteil stellt die kürzliche Integration des ChatGPT-Plugin, welches einem ermöglicht, das Interagieren mit der Blockchain in einen Dialog zu verwandeln. Kryptowerte können auf diese Weise gehandelt und getauscht oder verschoben werden.

Anwendungsfälle

In erster Linie wird das Solana-Protokoll für Smart-Contracts und DeFi (Decentralized Finance), sowie NFTs (Non-Fungible Tokens) verwendet. Der eigene SOL Token wird dabei für die Bezahlung von Transaktionsgebühren, die bei der Benutzung des Netzwerks entstehen, verwendet.

Solana im Vergleich zu anderen Blockchains

Wie Solana versuchen auch andere Blockchains eine schnellere und einfachere Lösung für die Nutzer zu finden. Im Folgenden vergleichen wir Solana mit seinen grössten Mitstreitern.

Solana vs. Ethereum

Solana und Ethereum bieten beide eine dezentrale Plattform für Smart Contracts und eine Blockchain, die sich bei gewissen Grundanforderungen gleichen.So sind beide Blockchains dezentral und open-source organisiert. Das heisst, sie werden von vielen voneinander unabhängigen Rechnern betrieben und jeder hat, die Möglichkeit in den Quellcode zu schauen.

Technisch besteht der Unterschied darin, dass bei Ethereum die Blockchain selbst ein Limit für die Verarbeitung von Transaktionen darstellt. Nur was bereits validiert wurde, steht in der Blockchain. Erst danach, kann die nächste validierte Transaktion in die Blockchain geschrieben werden. Transaktionen werden also der Reihenfolge nach verarbeitet und können sich bei hohem Andrang anstauen.

Bei Solana reicht es jedoch bereits, wenn der vergebene Hash einer Transaktion eine vorherige korrekt referenziert. Die lässt die Solana-Blockchain Transaktionen wesentlich effizienter arbeiten und führt zu weniger Staus an unbearbeiteten Transaktionen.

Aber auch wenn Solana mit seiner Skalierbarkeit punktet, bleibt es offen, ob sie sich gegen Ethereum durchsetzen kann. Die zweitälteste Kryptowährung stellt die grösste dezentrale Smart-Contract-Plattform, welche von Entwicklern bereits deutlich länger genutzt wird als das neue aufkommende Solana. Der First-Mover-Vorteil könnte hier für Ethereum sprechen. Die Transaktionen bleiben im Vergleich zwar teurer und dauern etwas länger, der Unterschied ist aber bisher nicht allzu gross. Sie stellen bisher keinen Grund dar, dass die Entwickler im grossen Masse einen Wechsel der Plattform vornehmen.

Solana vs. Cardano

Wenn Solana und Cardano etwas gemeinsam haben, dann das Ziel Ethereum vom Smart-Contract-Thron zu stossen und die grösste Blockchain für dApps zu werden. Dabei versuchen beide Projekte dezentraler, schneller und günstiger zu sein als der etablierte Konkurrent. Ebenfalls benutzen beide Proof of Stake.

Ein wesentlicher Unterschied besteht in der Roadmap der beiden Projekte. So stellte Cardano seinen ADA-Token relativ schnell nach dem Start zur Verfügung und entwickeltet diesen nach und nach weiter. Bei Solana hingegen konzentrierte man sich über Jahre erst auf die Entwicklung, bevor man den SOL-Token lancierte.

Smart Contracts wurden bei Cardano so erst lange nach dem Start, im September 2021, integriert. Als nächsten Schritt wird mit dem Hydra Update das Skalierbarkeitsproblem angegangen. Ziel dessen ist es, die TPS (Transaktionen pro Sekunde) auf 1 Mio. zu steigern. Die Einführung dieses Updates kann aber noch Jahre dauern.

Momentan erreicht die Cardano Blockchain eine TPS von 250, während sie bei Solana auf bis zu 50 000 TPS steigen kann. Die Kosten für eine Transaktion liegen für SOL bei 0,00025 US-Dollar. Bei Cardano betragen diese jedoch zwischen 0,16 und 0,24 ADA und schwanken somit mit dem Kurs der Kryptowährung.

Solana vs. Aptos

Aptos ist genau wie Ethereum und Solana eine Layer-1 Blockchain und wurde auch schon als Solana-Killer bezeichnet. Wie die Kryptowährung SOL kann man den APT-Token innerhalb der eigenen Blockchain für die Bezahlung von Netzwerkgebühren, für die Validierung von Transaktionen und als Governance-Token verwenden.

Das Unternehmen strebt eine unglaublich hohe TPS-Rate von 150 000 an, ohne dabei bei der Sicherheit oder der Dezentralisierung einzubüssen. Dieser hohe Durchsatz an Transaktionen soll mit der sogenannten Move-Programmiersprache sichergestellt werden. Grundlegend werden dabei noch mehr Transaktionen parallel verarbeitet und validiert als bei Solana.

Die enorme Steigerung der TPS-Rate ist bisher jedoch nur Theorie und konnte bisher nicht annähernd erreicht werden. Das von zwei ehemaligen Meta Mitarbeitern gegründete Unternehmen Aptos Labs punktet somit vor allem mit seiner überzeugenden Erzählung für die Zukunft. Nun gilt es zu zeigen, dass die gewünschte TPS-Rate erreicht werden können und das Ökosystems wie versprochen vergrössert werden kann. So bleibt Aptos ein ernst zu nehmender Konkurrent für Solana, der aber noch in seinen Kinderschuhen steckt.

Solana-Token (SOL)

Zu Beginn kamen 489 Millionen Token in Umlauf. Da der Token jedoch inflationär konstruiert ist, erweitert sich das Angebot laufend. Zukünftig kann man ihn neben dem Bezahlen von Transaktionskosten in der Blockchain auch für Abstimmungen im System, also als Goverment Token verwenden. Ausserdem kannst du den Solana Token (SOL) staken und damit ein passives Einkommen generieren.

Weiter ist es dir möglich, dich als Validator aufzustellen, oder dein Staking-Recht an einen anderen Validator zu delegieren. Je mehr SOL einem Validator so zur Verfügung stehen, desto mehr Transaktionen kann dieser in kürzerer Zeit prüfen. Entsprechend steigt die Belohnung, welche er unter sich und den Delegierenden verteilt, die ihn gewählt haben.

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Solana-Ökosystem und Projekte

Seit dem Start des Mainnets im März 2020 sind zahlreiche Projekte auf der Solana-Plattform aufgebaut worden. Dazu gehören DEXs (Decentrelised Exchanges), NFT-Sammlungen (Non Fungiable Token) und DeFi-Projekte (Decentralised Finance).

Durch den Erfolg vieler dieser Projekte innerhalb des Solana-Ökosystems, die von der hohen Skalierbarkeit und niedrigen Transaktionskosten profitieren, stieg die Aufmerksamkeit um Solana. Mit diesem Erfolg stieg der Preis des SOL Tokens. Ausserdem wuchs die Solana-Community rasant an.

Unter den bekanntesten Solana-Projekten finden sich:

• Serum
• Mango Markets
• Solarians
• SolFram (Tulip)
• ORCA
• Star Atlas

Herausforderungen und Zukunft von Solana

Solana ist weiterhin ein junges Blockchain-Netzwerk, welches vor allem im Bullenmarkt 2021 Aufmerksamkeit erreichte. Grund dafür war der Hype um die hohe Skalierbarkeit des Projekts. Die Skalierbarkeit ging in den vergangenen Jahren jedoch zulasten der Zuverlässigkeit. Dies ging so weit, dass es sogar zu Ausfällen des Netzwerks kam.

Aufgrund der Nähe zur Krypto-Börse FTX und deren Skandalen geriet der Token letzten November weiter in die Kritik, was den Kurs stark fallen liess. Mittlerweile konnte sich dieser wieder auf tieferem Niveau stabilisieren.Ausserdem verklagte die amerikanische Aufsichtsbehörde SEC die Kryptobörse Binance im Juni 2023. Sie wird beschuldigt, illegal Wertpapiere (zu Englisch Securitys) verkauft zu haben. Unter den in der Anklage aufgezählten Coins, welche die SEC als Wertpapiere sieht, findet sich auch der SOL-Token. Die Auswirkungen dieser Anklage für die Zukunft von Solana ist momentan noch unklar.

Das Solana-Netzwerk steht also vor der Herausforderung, das Vertrauen der Anleger wiederzugewinnen. Offen bleibt die Frage, ob der Kurserfolg von 2021 wiederholt werden kann. Damals stieg der Preis pro Token auf bis zu 260 USD.

Fazit

Solana stellt mit der Kombination aus Proof of Stake und Proof of History eine dezentrale, sichere und skalierbare Blockchain. Die angestrebten 150 000 Transaktionen pro Sekunde wären ein enormer Wettbewerbsvorteil in der Branche. Bisher sind diese aber erst noch Theorie.

Mitbewerber Ethereum hat im Rennen um die grösste Smart-Contract-Plattform einen guten Vorsprung. Ausserdem droht möglicherweise Ärger mit der SEC. Wenn es Solana jedoch gelingt, die Blockchain in Zukunft zuverlässig zu betreiben, eine hohe TPS-Rate und günstige Konditionen sicherzustellen, sowie das Vertrauen der Anleger wiederzugewinnen, hat es gute Chancen einen grossen Marktanteil der Blockchainbranche zu übernehmen. Auch ein erneuter Preisanstieg wäre die Folge.