Nach der Erholung im Verlauf des Vortages bleibt die Stimmung am deutschen Aktienmarkt am Dienstag angespannt. Nach durchwachsen ausgefallenen Stimmungsdaten aus Deutschland aus dem Servicesektor und der Industrie kam der Dax nach seinem positiven Auftakt wieder etwas unter Druck - drehte gegen Nachmittag aber wieder leicht in positive Terrain. Zuletzt notierte er 0,70 Prozent fester bei 14.878 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann 1,62 Prozent fester auf 24.444 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 berappelte sich ebenfalls wieder leicht und notierte zuletzt bei 4.065 Zählern, ein Plus von 1,07 Prozent. Als Stütze wirkten die US-Futures.
Im Fokus bleibt die Lage in Nahost. Eine Eskalation des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist weiterhin nicht ausgeschlossen. Zudem behalten die Anleger die Renditen am US-Anleihemarkt genau im Blick. Am Montag war die Rendite für richtungweisende zehnjährige US-Staatspapiere zeitweise auf mehr als fünf Prozent gestiegen, was die Aktienmärkte deutlich belastet hatte. Erst eine Entspannung bei der Rendite am Nachmittag hatte auch dem Dax, der zwischenzeitlich bis auf 14.630 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit März gesunken war, wieder Rückenwind beschert.
Sportartikelhersteller im Plus
Die Aktien des Triebwerkherstellers MTU zogen an der Dax-Spitze um mehr als 4,7 Prozent an. Händler verwiesen auf Aussagen des RTX-Konzerns, wonach die Probleme mit den GTF-Triebwerken der Tochter Pratt & Whitney nun positiver bewertet würden. MTU ist Konsortiumspartner und liefert Teile für das GTF-Triebwerk.
Zudem hatte General Electric (GE) die Prognose erhöht mit Verweis auf eine sich erholende Nachfrage im Flugverkehr, was sich positiv auf das Wachstum im Geschäft mit Triebwerken für den zivilen Luftverkehr und entsprechenden Dienstleistungen auswirke, wie es hieß. GE kommt außerdem in der Sparte Erneuerbare Energien mit Anlagen für Stromnetze und Windkraftanlagen an Land immer besser voran. Dies werteten Anleger positiv für deutsche Windturbinenhersteller. Nordex legten daher um mehr als fünf Prozent zu, Siemens Energy standen rund zweieinhalb Prozent höher.
Die Titel des Sportartikelherstellers Puma SE gewannen nach Quartalszahlen und nochmaliger Bestätigung der Jahresziele 3,8 Prozent. Der Ausblick beruhige, sagte ein Analyst.
GE stützt Dow Jones, Zahlen von Microsoft und Alphabet erwartet
Der Rückgang der US-Anleiherendite unter die kritische Fünf-Prozent-Marke und Zahlen von Branchengrößen haben die Stimmung an der Wall Street zur Eröffnung aufgehellt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der Index der Technologiebörse Nasdaq standen zuletzt 0,66 Prozent fester bei 33.161 beziehungsweise 14.711 Punkten in den Handel. Der breiter gefasste S&P 500 legte 0,61 Prozent auf 4.241 Zähler zu.
Am Montag hatte es für Nervosität gesorgt, dass am Anleihenmarkt die Rendite richtungweisender zehnjähriger Bonds erstmals seit 2007 wieder über fünf Prozent gestiegen war. Höhere Zinsen lassen Aktien im Vergleich zu neu ausgegebenen Anleihen in einem ungünstigeren Licht erscheinen. Zuletzt aber war die Rendite an der runden Marke abgeprallt und wieder etwas gesunken.
Verizon, GE und 3M mit Kursgewinnen nach Quartalszahlen
Unterdessen geht die Berichtssaison der US-Unternehmen in eine neue Runde. So hatte der Telekomkonzern Verizon im dritten Quartal dank einer hohen Nachfrage nach Festnetzinternet und einem Schub aus dem Geschäftskundensegment überraschend gut abgeschnitten. Die Aktien stiegen im US-Handel um über 8,7 Prozent.
Coca-Cola wird nach Zuwächsen im dritten Quartal noch optimistischer für das laufende Jahr. Umsatz und Ergebnis übertrafen die Erwartungen der Analysten. Hier standen die Aktien zuletzt 2,26 Prozent im Plus.
Der Mischkonzern 3M wird nach einem milliardenschweren Vergleich mit den Streitkräften zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Damit zogen die Papiere des Mischkonzerns um 4,42 Prozent an.
Der Industriekonzern General Electric (GE) hatte die Prognose für den bereinigten Gewinn und den bereinigten freien Barmittelfluss für das Geschäftsjahr erhöht - in erster Linie mit Verweis auf das gut laufende Luftfahrt-Geschäft, aber auch in der Sparte Erneuerbare Energien mit Anlagen für Stromnetze und Windkraftanlagen an Land kam GE im abgelaufenen dritten Quartal voran. Die Anteilsscheine von General Electric schnellten um über sechs Prozent in die Höhe.
Am Abend werden außerdem die Quartalszahlen der Tech-Schwergewichte Microsoft und Alphabet erwartet.
Bitcoin steigt zweistellig
Die Digitalwährung Bitcoin steigt seit vergangener Woche deutlich an und notierte zuletzt bei über 34.000 US-Dollar. Am frühen Morgen hatte die Cyber-Währung zwischenzeitlich sogar die Marke von 35.000 US-Dollar überschritten und den höchsten Stand seit drei Monaten erklommen. Im November 2022 war die Währung unter dem Eindruck des Zusammenbruchs der Kryptobörse FTX von über 21.000 US-Dollar auf rund 16.000 US-Dollar eingebrochen. Ein Jahr zuvor erreichte der Bitcoin noch ein Rekordhoch von 69.000 US-Dollar.
Ölpreise geben wieder nach
Die Ölpreise haben am Dienstag wieder nachgegeben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete gegen Mittag 90,37 US-Dollar. Das waren 54 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) ebenfalls zur Dezember-Lieferung stieg um 51 Cent auf 86,00 Dollar.
Seit dem frühen Handel hielten sich die Ölpreise in der Gewinnzone, nachdem sie schwach in die Handelswoche gestartet waren. Seit dem vergangenen Freitag hat sich Rohöl aus der Nordsee um mehr als drei Dollar je Barrel verbilligt. Am Ölmarkt rückte die Hoffnung auf eine Eindämmung des Kriegs zwischen der islamistischen Hamas und Israel durch diplomatische Bemühungen stärker in den Vordergrund.
Am Ölmarkt bleibt die Sorge vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten weiter das bestimmende Thema. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern dürften aber auch wichtige US-Konjunkturdaten stärker in den Fokus der Anleger rücken, die im weiteren Verlauf der Woche auf dem Programm stehen. Ein Abflauen der Wirtschaftsleistung in den USA hätte Auswirkungen auf die weltweite Nachfrage nach Rohöl.
Author: Tyler Dunn
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